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Fliegenpilzin und Muttersein: Ein Tanz auf der Schwelle
Heute vor sechzig Jahren wurde ich zum ersten Mal Mutter. Mein Sohn ist

ein geachteter Mann. Wir leben innerlich und äußerlich weit voneinander entfernt.
Die Fliegenpilzin ist eine Hüterin der Schwellen – eine Grenzgängerin zwischen Licht und Schatten, zwischen Bewusstsein und Traum. Eine mythische Erscheinung, die uns mit ihrer Schönheit verführt und zugleich warnt. Gift und Heilung liegen in ihr so nah beieinander wie das Leben und der Tod.
Muttersein ist in vielerlei Hinsicht ein ähnlicher Grenzgang. Es ist die Erfahrung, Leben zu schenken und zugleich das Wissen um die eigene Sterblichkeit zu vertiefen. Eine Mutter steht an der Schwelle zwischen Generationen, ist Brücke und Wurzel, Schutz und Herausforderung. In ihrem Lächeln liegt die Melancholie des Loslassens, im Trost die leise Ahnung der Endlichkeit.
Wie die Fliegenpilzin ist eine Mutter eine Kraft der Gegensätze. Sie ist warm und nährend, aber auch wild und unergründlich, manchmal kalt und voller Furcht, manchmal…
Der Fliegenpilz – eine Satire zwischen Lachen und Weinen

Also gut, der Fliegenpilz. Ein roter Hut mit weißen Tupfen, ein biestiger Clown, der dich angrinst, während er dir den Mittelfinger zeigt. Ein giftiger Kaiser im Märchenreich, ein Desaster mit Deko. Und du stehst da wie der Dorftrottel, fasziniert, als hätte dir jemand versprochen, dass die Welt ein sicherer Ort ist. „Wunder der Natur“, murmelst du, während das Wunder dir ins Gesicht lacht und dir rät, mal kräftig reinzubeißen.
Zwischen Lachen und Weinen tanzt er – als könnte er dir beibringen, dass die beiden wie ein altes Ehepaar sind: immer zusammen, nie einer ohne den anderen. Du stolperst durchs Leben, als wäre es ein Minenfeld aus Bananenschalen, und er? Er schaut zu. Kein Mitleid, keine Häme – nur diese unverhohlene Belustigung, wie ein Barkeeper, der zusieht, wie du deinen Untergang bestellst.
Er ist die Pointe, die sich nicht erklärt. Eine Satire in Rot und Weiß. Du kannst ihn bewundern wie…
für Hartmut Gelmini, eine Reflektion auf deine Antwort...
„Ich rufe in den Wald und bekomme keine Antwort.“ – Ein Bild, das von meiner Sehnsucht erzählt, gehört zu werden, von der Hoffnung, dass irgendwo jemand oder etwas antwortet, dass das Leben ein Resonanzraum ist und nicht nur eine stumme Bühne.
Das Gefühl, nicht gesehen, nicht gehört, nicht gefühlt zu werden, ist eines der existenziellsten. Es erinnert mich an meine tiefste Verletzlichkeit als Mensch : die Angst vor Isolation, vor dem ungehörten Schrei, vor der Unsichtbarkeit. Manchmal scheint es, als sei der Wald taub oder gleichgültig, als ob das Leben selbst meine Existenz ignoriert.
Doch ich frage mich auch: Was, wenn der Wald auf eine andere Weise antwortet? Was, wenn er mit seinem Schweigen spricht, mit seinen Schatten, mit dem Wind, der sich durch die Blätter bewegt? Was, wenn das Echo nicht in Worten zurückkommt, sondern in einem leisen Gefühl der Präsenz, in einem flüchtigen Lufthauch auf meiner Haut?
Manchmal sind…
...deine Texte sind für mich ebenfalls sehr wertvoll und berührend liebe Hanna...
Es liegt so eine Lebensweisheit und eine wahrhaftige Menschlichkeit in deinen Worten ...
...und ein mich sehr tief berührendes Vorbild "sich ehrlich und verletzlich zu zeigen" wenn es der Moment in uns eben so verlangt...
Deine Texte sind zum Nachspüren, zum Wirken lassen, zum Resonieren...
...wohl viel wertvoller hinter den hier noch sehr stillen Kulissen als du vielleicht denkst...
Ein herzliches Dankeschön ❤️
...für diese Möglichkeiten zum Erkennen des Gleichen in uns...
Info
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Jochen, wir leben.